Kirchliche Kulturorte
Kirche Katernberg 'Bergmannsdom'
Anschrift
Kirche Katernberg
Bergmannsdom
Am Katernberger Markt
45327 Essen-Katernberg | › Anfahrtsroute
Offene Kirche
Dienstag und Freitag von 10.00 bis 12.00 Uhr Führungen können telefonisch vereinbart werden mit Pfarrer Frank-Dieter Leich, Telefon 0201 / 355938, und Pfarrer Jens Kölsch-Ricken, Telefon 0201 / 85835388.
Kontakt
Evangelische Kirchengemeinde www.katernberg-ev.de
Pfarrer Frank-Dieter Leich
Josef-Hoeren-Straße 272, 45327 Essen
Telefon 0201 / 35 59 38
E-Mail pfarrer@katernberg-nord.de
Pfarrer Jens Kölsch-Ricken
Viktoriastraße 27, 45327 Essen
Telefon 0201 / 85835388
E-Mail jens.koelsch-ricken@ekir.de
Geschichte und Profil
Das war typisch für die Entstehung des Ballungsraums Ruhrgebiet: Wo Zuwanderer im Laufe des 19. Jahrhunderts in den großen Zechen und Fabriken Arbeit fanden, wuchs die Bevölkerung in der unmittelbaren Umgebung rasch an. Und wenn aus Siedlungen Dörfer wurden und aus Dörfern schließlich großstädtisch geprägte Stadtteile, entstand schnell auch der Wunsch nach größeren Kirchen. In diesem Fall machte das rasante Wachsen des Stadtteils Katernberg in den Jahren vor dem Ende des 19. Jahrhunderts, in unmittelbarerer Nachbarschaft von Zeche Zollverein, den Bau einer neuen, viel größeren Kirche nötig – die Vorläuferkirche war schlicht zu klein geworden. Dies erkannte auch die Familie Haniel, deren großzügige Unterstützung die Errichtung einer dreischiffigen Hallenkirche ermöglichte.
Nach Plänen des Essener Architekten Carl Nordmann erbaut und am 29. September 1901 eingeweiht, schließt die eindrucksvolle Kirche heute die Nordseite des Katernberger Marktes ab. Die auch als "Bergmannsdom" bezeichnete Gottesdienststätte verfügt über fast 1.500 Sitzplätze – kein Gotteshaus in der Evangelischen Kirche im Rheinland hat mehr..
Der sehenswerte Innenraum mit dreiseitig umlaufenden Emporen vermittelt dem Besucher noch heute den nahezu unveränderten und einzigartigen Eindruck einer fünfjochigen, in Holz gewölbten Stahlsäulenkirche der Jahrhundertwende. Mit Maschinenklinker verblendet, die Säulchen zwischen den Lanzettfenstergruppen aus Sandstein, entstand eine Architektur in einfachsten Formen, die für den Übergang von der Romantik zur gotischen Bauweise kennzeichnend ist. Die letzte nach dem Zweiten Weltkrieg in Essen erhaltene Stahlsäulenhalle ermöglicht das Eintauchen in das Flair einer vergangenen Zeit – den Geruch geölter Holzböden eingeschlossen: Diesen Kirchraum nicht gesehen zu haben, ist ein Verlust!
Dank vielfältiger finanzieller Hilfe – von Privatleuten, von kleineren und großen Unternehmen, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz – konnte die Kirche in den letzten Jahren zudem erfolgreich renoviert werden. Zurzeit bemüht sich eine weitere Spendeninitiative darum, die von der Konzeption her ausgezeichnete, durch mehrere Umbauten sehr zum Nachteil veränderte Sauer-Orgel wieder in einen musikalischen Zustand zu versetzen, der der Bedeutung dieses herausragenden Baudenkmals entspricht. Über die Geschichte und Disposition dieses Instruments und den Verlauf der Orgelsanierung informiert die Kirchengemeinde auf einer eigenen Homepage: www.sauerorgel-bergmannsdom.de.
Seit über 110 Jahren, in den unterschiedlichsten Epochen, war die Kirche am Katernberger Markt immer ein Ort der Begegnung, des Gespräches, des Glaubens, des Trostes und der Hoffnung. Die Wirrnisse des 20. Jahrhunderts haben das Leben und das Gesicht der Kirche geprägt; der soziale Umbruch im Ruhrgebiet tut es bis heute.
Das Erstarken der Kulturwirtschaft als ein neuer und herausragender Arbeitsbereich im Ruhrgebiet, besonders befördert durch das Programm der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010, hat sich auch positiv auf die Kirche am Katernberger Markt ausgewirkt. Für das kulturelle Welterbe Zeche Zollverein besitzt sie eine besondere Bedeutung. So bot die Kirche im Kulturhauptstadtjahr den angemessenen Rahmen für eine Ausstellung mit dem Titel „Der Industrie ihre Kathedralen“ – eröffnet zunächst auf Zollverein, wanderte sie sechs Wochen später in die Kirche am Katernberger Markt. Ihren Ruf als überregional attraktiver und anerkannter Konzert- und Veranstaltungsort konnte sie nachhaltig steigern, was sich auch an der Zahl der Gastspiele bedeutender Künstler ablesen lässt. Nicht zuletzt ist die Kirche in jedem zweiten Jahr am 31. Oktober Gottesdienstort für die zentrale Reformationsfeier der Evangelischen Kirche in Essen.
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