Kirchliche Kulturorte

Friedenskirche (alt-katholisch)

Friedenskirche

Anschrift

Friedenskirche
Bernestraße 1
45127 Essen-Stadtmitte | › Anfahrtsroute 

Offene Kirche

Die Friedenskirche ist Teil der öffentlichen Citykirchen-Führung: Start ist an jedem Samstag um 11 Uhr an der Domschatzkammer, Kettwiger Straße/Burgplatz.
Die Friedenskirche ist Pilgerstation auf dem Europäischen Jakobsweg: Der Pilgerstempel ist im Pfarrhaus, Bernestraße 1, und vor und nach den Gottesdiensten in der Friedenskirche erhältlich.

Kontakt

Alt-Katholische Gemeinde Essen
Dechant Ingo Reimer
Bernestraße 1, 45127 Essen
Telefon 0201 / 22 37 63 und 0201 / 958 72 80
E-Mail essen@alt-katholisch.de
www.alt-katholisch.de/unsere-gemeinden/gemeinde-essen-startseite

Geschichte und Profil

Friedenskirche

Friedenkirche InnenraumDie Alt-Katholische Gemeinde Essen wurde 1872 gegründet. 1912 wurde mit der Planung für ein eigenes Gotteshaus begonnen; von 1914 bis 1916 wurde die alt-katholische Friedenskirche von der Stadt Essen durch Stadtbaurat Dr. Albert Erbe errichtet – und zwar als Teil des von Edmund Körner konzipierten Entwurfs eines städtebaulichen Ensembles aus Synagoge, Kirche und Jahrhundertbrunnen. Der Backsteinbau mit Natursteinelementen hat einen achteckigen Turm und ist in seinem Innern dem Jugendstil zuzuordnen.

Für die Innenausstattung gewann Erbe Johan Thorn Prikker, der zu dieser Zeit (1913-1917) Lehrer an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule (heute Folkwang-Universität der Künste) in Essen war. Thorn Prikker gestaltete die Chornische mit einem streng geometrischen Glasmosaik aus: Kreuzmuster in schwarz auf Goldgrund und Ornamentbänder zieren die Apsis um das Rosettenfenster. Die Deckenmalerei, die das gesamte Tonnengewölbe in orange-blauen Ornamenten ausfüllt, wurde im Krieg zerstört und 2003 und 2006 rekonstruiert. Die Friedenskirche galt bis zu ihrer Zerstörung als eine der bedeutendsten Jugendstilkirchen Deutschlands, wozu sie wieder erstanden ist.

Alt-Katholische Kirche

Inneraum mit Orgel und TaufbeckenDie Alt-Katholische Kirche entstand aus einer katholischen Protestbewegung gegen die 1870 verkündeten Dogmen vom Universalprimat und der Unfehlbarkeit des Papstes. Man sah in diesen Dogmen eine Aushöhlung der alten katholischen Kirche, besonders der Stellung der Bischöfe. Diese alte katholische Kirche sollte bewahrt werden, daher nannte man sich „alt-katholisch“. Allerdings verstand man sich nur als eine die alte Kirchenstruktur bewahrende Gemeinschaft, sondern war auch überzeugt, dass Reformen dringend notwendig seien. So wurde schon sehr früh die Muttersprache für den Gottesdienst eingeführt und 1878 der Pflichtzölibat aufgehoben. Nach intensiven Diskussionen konnten Frauen zunächst für den diakonalen, seit 1996 auch für den priesterlichen Dienst in der Alt-Katholischen Kirche Deutschlands geweiht werden.

Schon seit Beginn der alt-katholischen Bewegung wurde die Mitbeteiligung von Laien an den Entscheidungen der Kirche gefordert. Die durch die erste Synode 1874 in Kraft gesetzte Synodal- und Gemeindeordnung sieht daher eine weitgehende Zusammenarbeit von Klerikern und Laien vor. Diese Synodalordnung knüpfte einerseits an die Bischofssynoden an, die seit der alten Kirche als wichtigstes Entscheidungsorgan in der Kirche galten, andererseits griff sie auch Bestrebungen der Verfassungsbewegung des 19. Jahrhunderts auf: Was alle anging, sollte auch von allen entschieden werden. Zu einer katholischen Kirche gehört das Bischofsamt in apostolischer Nachfolge. So wurde 1873 in Köln der Breslauer Theologieprofessor Joseph Hubert Reinkens zum ersten alt-katholischen Bischof Deutschlands gewählt, im August 1873 erhielt er von einem Bischof der Alt-Katholischen Kirche der Niederlande die Bischofsweihe. Bischof und Synode bilden die beiden Angelpunkte unserer Kirchenverfassung.

AltarkreuzDas ökumenische Engagement gehört zu den Antrittsgesetzen der Alt-Katholischen Kirche. Bereits in den ersten Jahren nach dem erzwungenen Bruch mit Rom bestanden Kontakte zu Theologen anderer christlicher Konfessionen; 1874/75 fanden auf Initiative Döllingers in Bonn Unionskonferenzen statt, die anglikanische, orthodoxe, protestantische und (alt-) katholische Theologen zusammenbrachten; nach intensiven Vorgesprächen kam es 1931 im „Bonn Agreement“ zur vollen Kirchengemeinschaft mit der Anglican Communion; seit 1985 können alt-katholische und evangelische Christen am Abendmahl der jeweils anderen Kirche teilnehmen; wichtige Texte über Lehrübereinstimmungen mit der Orthodoxen Kirche liegen seit 1987 vor und auch mit der Römisch-Katholischen Kirche wurde vor einigen Jahren der Dialog wieder aufgenommen. Die Alt-Katholischen Kirchen sind seit 1889 in der „Utrechter Union“ zusammengeschlossen.

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